Donnerstag, November 17, 2005

Ausstattung i.e. Dispo, 2.0

Gut, heute ist es nicht so früh wie gestern, dafür hat Väterchen Frost in unserem Einsatzgebiet Stellung bezogen und uns als Gastgeschenk eine Extraladung Arschkälte mitgebracht. Aufstehen fällt dadurch schwer, der Weg durch die meterhohen Schneewehen zum Badezimmer ist mühselig und kräftezehrend. Dann geht mein Wecker, unterbricht diesen schwachsinnigen Traum und es heißt "Aufgesprungen, angezogen, losgelegt." Die exorbitante Planung der Sets fürs Wochenende (Wir erinnern uns: Zelle & Wache, die Max & Moritz der Ausstattungsprobleme...) will in die und in der Tat umgesetzt werden.
Aber erstmal führt mich Püppi zum Motiv 3, Tankstelle in Mechernich. "ARAL - Alles superkalt" ist die Devise, aber dafür scheint die Sonne und die Stimmung ist fröhlich. Auch Christiane strahlt mich an: "Sag' mal, welche Tabletten nimmt Vassko eigentlich?" Ich wiederhole die Frage, um Zeit zu gewinnen. Drehbuchleser wissen mehr. Ich verspreche ihr, nach meiner Rückkehr aus Heimbach (Hotel aufsuchen, noch wärmer anziehen, Väterchen Frost vermöbeln) aus der nächstbesten Apotheke Placebos, eine Schmerzsalbe für ihre Schulter und ein Tierposter mit Rätsel zu entwenden.
30 Minuten später stehe ich, gegen das Vermummungsverbot in allen Bereichen verstoßend, in der Heimbacher Apotheke und verlange eine Gesichtscreme für mich, eine wärmende Schmerzsalbe für die liebe Kollegin und beginne dann mehr als umständlich, um Tabletten zu bitten, die "wie Tabletten aussehen, der Schauspieler hat angeblich Magenschmerzen und muß da was schlucken, aber nich' so doll dosiert, vielleicht Vitamin C oder so, dürfen aber nich' gelb sein und im Röhrchen ist auch schlecht..." Ratlose Blicke. Der Apotheken-Chef wird gerufen. Alles nochmal auf Anfang. "Sie meinen Placebos?" Natürlich meine ich die. Während ich bezahle, rät er mir, mit Heinrich bei Gelegenheit zum Arzt zu gehen. Magenschmerzen können eine schlimme Ursache haben und da sind Placebos nicht das Richtige...
Ich reite zu Motiv 4, Vasskos Wohnung und werfe dort meinen Einkauf ab. Dann treffe ich mich mit Simon und wir knieen uns in unseren nächsten Auftrag. In Kall greifen wir bei OBI alles ab, was eine gute Zelle benötigt, parallel telefoniere ich mit Silke zwecks Abholung und mit Kniep in Köln, die mir alle Farben anmischen sollen. Beim erwähnten Dachdeckerbetrieb tobe ich mich an der Kappsäge aus (eine Binford 6000K) und Simon tobt über den verlorenen Überblick, wir müssen uns schwer konzentrieren, denn das Puzzle erlaubt keine Fehler... Doch am Ende liegen alle Einzelteile fertig vorbereitet vor uns: PRISONA, die Raum-in-Raum-Konstruktion im Zellendesign, ab Sommer 2006 bei Ikea erhältlich.
Schwer bepackt fahren wir nach Schmidt, um dort im Heizungskeller der Katholischen Grundschule das Finale unseres Zellenzaubers vorzubereiten. Bis 22.30h läßt uns der Hausmeister werkeln und Simon und ich sind stolz wie die Könige: alle Maße stimmen bis auf Kleinigkeiten, die Grundkonstruktion ist vielversprechend und kann morgen beplankt werden...
Im Hotel schaffe ich noch 2 Bier, dann falle ich ins Bett und träume, wie der OBI-Biber auf einem Placebo durch ein Sägespänemeer segelt, um Heinrich aus den Klauen von Väterchen Frost zu befreien...

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