Mittwoch, November 16, 2005

1. Drehtag

Es geht los!
Um 6 Uhr morgens installiert uns ein furchtbar netter Elektriker irgendwie eine Starkstromanschluß in die uralte Kneipe. Der fehlende Anschluß hat sich erst gestern herausgestellt. Aber der Wirt hat gute Beziehungen im Ort und mag uns. Supersache. Er ist sowieso ein unglaubliches Original. Wer wissen möchte, wie man in der Gladbacher Fußgängerzone zu einem Pony kommt und es anschließend in eine Damenboutique auf den Teppich pinkelt, dem sei ein Besuch in der Gaststätte " Zum Deutschen Haus" in Nideggen empfohlen.
Ansonsten beginnt das Set normal zu laufen. Schnell wird Nico und mir klar, das hier fast nur Profis dabei sind, die konzentriert ihren Job erledigen. Keine Rumgenöhle, keine albernen Fragen ... es läuft. Wir sind gut in der Zeit. Die Schauspieler sind gut vorbereitet können ihren Text (meine größte Angst) und haben eine gute Vorarbeit an ihren Figuren geleistet. Das Inszenieren macht Spaß und wir bauchen nur wenige Takes pro Einstellung. Heute steht auch die "Massenszene" auf dem Zettel. Wobei die Masse aus 20 Nideggern besteht. Aber bei dem kleinen Laden ist das schon viel. Nico hat die Meute gut im Griff. Maske, Aufenthalt und Catering erleben wir auf der hauseigenen Bundeskegelbahn. Wir sind gut in der Zeit, was wichtig ist, da wir im nächsten Motiv tageslichtabhängig sind. Leider verreckt die Kamera vor dem letzte Take. Sie geht einfach nicht mehr an. Die Haupsicherung ist durch. Die Meisten im Team sind verblüfft, das eine so alte Kamera (SR2) überhaupt eine Sicherung hat. Heerscharen von Fahrern schwärmen in die Eifel um eine 10A Sicherung zu finde. Wir warten 1,5 Stunden und machen erstmal Mittag. Genau in dem Moment, wo Philipps Mutter mir der neuen Sicherung die Kneipe betritt, findet Martin (Kameraassi) zufällig eine Ersatzsicherung in seiner riesigen Assitasche. Jetzt haben wir sechs und drehn tatsächlich noch genau ein Klappe bis wir in diesem Motiv fertig sind. Da wir vorher so schnell waren liegen wir trotz der Pause jetzt genau im Zeitplan.
Der Umzug ins nächste Set klappt gut und in Windeseile wird der Establisher und die erste Szene, für die wir dringend Tageslicht benötigen gedreht. Das ist besonders bemerkenswert, da es sich bei dem Set um einen winzigen und irrsinig engen Tanteemmaladen handelt. Ich ziehe den Dolly selber, da ich sonst nix sehe denn für einen Monitor wie für ein Filmteam ist kein Platz mehr. Abgesehen davon mag ich es eh nicht auf den Monitor zu schauen. Die Szene (eine Einsstellung) wird eine Punktlandung. Wir machen 2 gute Takes, dann ist es zu dunkel. Bemerkenswert ist, das sie Besitzer uns erlauben für die Takes kurz die Kühltruhen auszuschalten. Der Ton ist so glücklich....
Der Rest läuft dann normal. Zügiges Drehen. Ich bin erleichtert. Nur noch 2 große Hürden vor mir. Ein Drehtag draußen mit Tier und Stunt und der Drehtag mit den Kindern. Aber mit diesem Team wird das schon.
Abends: Sauna! Gaaaaaaaaaaanz groß!

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